lachendes Smiley aus Sonnencreme und Sonnencremeflasche im Sand

Sonnenstrahlung: Gesunde Bräune gibt es nicht

Auch wenn wir uns über sonniges Wetter und Aktivitäten im Freien freuen und die Wärme der Seele guttut, so darf die UV-Strahlung der Sonne nicht unterschätzt werden. Denn bekommt die Haut zu viel dieser Strahlung ab, kann dies zu ernsthaften Hautschäden bis hin zu Hautkrebs führen.

Was ist UV-Strahlung?

Als UV-Strahlung werden die ultravioletten Strahlen der Sonne bezeichnet, die sich in UVA und UVB unterteilen lassen. UVB-Strahlen werden, je nach Zustand der Ozonschicht, etwa zu 90 Prozent von der Atmosphärenschicht der Erde zurückgehalten. Zehn Prozent erreichen trotzdem die Erdoberfläche. Ist die Ozonschicht gestört, ist der Anteil sogar noch höher.

UVA-Strahlen gelangen hingegen nahezu ungehindert durch die Atmosphäre hindurch.

Wann ist die UV-Strahlung stark?

Je nach Breitengrad, Höhenmeter, Jahres- und Tageszeit kann die UV-Strahlung unterschiedlich sein. So ist zum Beispiel die Strahlung stärker, je näher man dem Äquator kommt. Auch im Sommer ist die UV-Strahlung stärker als im Winter, ebenso mittags gegenüber morgens und abends. Zudem nimmt die Strahlung um etwa zehn Prozent pro 1000 Höhenmeter zu.

Im Schatten verringert sich die UV-Strahlung. So nimmt sie unter einem Sonnenschirm um etwa zehn bis 30 Prozent ab, und unter einem Baum mit dichter, großflächiger Baumkrone um circa 20 Prozent. Eine geschlossene dicke Wolkenschicht am Himmel kann sogar 90 Prozent der UV-Strahlung zurückhalten.

Nebel oder eine „löchrige“ Wolkendecke, durch die ab und an die Sonne scheint, wirken hingegen eher als ein Strahlungsverstärker. Ähnlich ist es bei Wasser, Schnee und Sand – hier werden die Strahlen reflektiert und erhöhen so die Intensität.

UV-Strahlung der Sonne ist schädlich für die Haut

UV-Strahlung hat eine direkte Wirkung auf Haut und Augen. Allerdings gibt es einen Unterschied zwischen UVA- und UVB-Strahlen. So ist die UVB-Strahlung energiereicher und ist in erster Linie für die Entstehung von Sonnenbränden verantwortlich. Die Strahlen dringen dabei in die Zellen der obersten Hautschicht ein und schädigen dort die DNA.

UVA-Strahlen sind zwar energieärmer, dringen allerdings tiefer in die Haut ein. Sie produzieren dort sogenannte freie Radikale, die die Haut schneller altern lassen.

Zu den kurzfristigen Auswirkungen der Sonnenstrahlung zählen unter anderem Binde- oder Hornhautentzündungen, Sonnenbrand oder Sonnenallergie. Langfristig kann die UV-Einwirkung zu Linsentrübungen, Hautkrebs oder vorzeitiger Hautalterung führen.

Eine gesunde Bräune gibt es nicht

Beide Strahlentypen sind maßgeblich für die entstehende Hautbräune verantwortlich, allerdings lösen sie unterschiedliche Reaktionen aus: UVB-Strahlen sorgen dafür, dass sich in den Zellen der obersten Hautschicht der Hautfarbstoff Melanin bildet. UVA-Strahlen bewirken dann ein Nachdunkeln des Melanins – dadurch bräunt die Haut schneller.

Sommerbräune gilt nach wie vor als trendy und wird deshalb gewollt. Dabei wird nicht bedacht, dass der Hautfarbstoff nur deshalb gebildet wird, um den Zellkern in den Zellen zu schützen und so eine Schädigung des dort befindlichen Erbguts zu verhindern. Die Haut reagiert mit diesem Eigenschutz, wenn bereits erste Schädigungen erfolgt sind. Es handelt sich quasi um eine Abwehrreaktion des Körpers gegen die Sonnenstrahlung.

Beim Risiko für Hautkrebs sind nicht „nur“ die erlebten Sonnenbrände von Bedeutung, sondern auch die gesamte UV-Strahlung, die im Laufe unserer Lebensjahre auf uns niederscheint.

Das bedeutet: Eine gesunde Bräune gibt es nicht - weder im Freien, noch im Solarium.

UV-Index sagt an, welche Intensität die Strahlung hat

Mit Hilfe des UV-Index ist es möglich einen Anhaltspunkt für die zu treffenden Sonnenschutzmaßnahmen zu bekommen, denn er beschreibt die erwarteten Tagesspitzenwerte der UV-Strahlung. Je höher der Index, desto höher ist auch die UV-Belastungsstärke und desto schneller kann ungeschützte Haut einen Sonnenbrand bekommen.

Der UV-Index wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgelegt und ist weltweit einheitlich.

  • UV-Index 1 bis 2: Niedrige Strahlenbelastung, keine Schutzmaßnahmen erforderlich
  • UV-Index 3 bis 5: Mittlere Strahlenbelastung, Schutz erforderlich!
    • Während der Mittagsstunden Schatten aufsuchen
    • Kleidung, Kopfbedeckung, Sonnenbrille tragen
    • Unbedeckte Haut mit Sonnenschutzmittel einreiben
    • Auf ausreichenden Lichtschutzfaktor bei Sonnenschutzmitteln achten
  • UV Index 6 bis 7: Hohe Strahlenbelastung, Schutz erforderlich!
    • Während der Mittagsstunden Schatten aufsuchen
    • Kleidung, Kopfbedeckung, Sonnenbrille tragen
    • Unbedeckte Haut mit Sonnenschutzmittel einreiben
    • Auf ausreichenden Lichtschutzfaktor bei Sonnenschutzmitteln achten
  • UV Index 8 bis 10: Sehr hohe Strahlenbelastung, Schutz absolut notwendig!
    • In der Mittagszeit möglichst nicht draußen aufhalten
    • Unbedingt Schatten aufsuchen
    • Kleidung, Kopfbedeckung, Sonnenbrille unbedingt tragen
    • Unbedingt unbedeckte Haut mit Sonnenschutzmittel mit ausreichendem Lichtschutzfaktor einreiben
  • UV Index 11 und höher: Extreme Strahlenbelastung, Schutz absolut notwendig!
    • In der Mittagszeit möglichst nicht draußen aufhalten
    • Unbedingt Schatten aufsuchen
    • Kleidung, Kopfbedeckung, Sonnenbrille unbedingt tragen
    • Unbedingt unbedeckte Haut mit Sonnenschutzmittel mit ausreichendem Lichtschutzfaktor einreiben

Beim Bundesamt für StrahlenschutzÖffnet sich in einem neuen Fenster oder im Wetterbericht können Sie tagesaktuell den UV-Index für Ihre Region einsehen.

Weitere Tipps zum UV-Schutz

  • Sonnenbrillen mit dem Herstellerhinweis „100 Prozent UV-Schutz“ oder „UV 400“ sind zu bevorzugen, um Augenschäden wie Linsentrübung oder Netzhautschädigungen vorzubeugen.
  • Kinder haben eine besonders empfindliche Haut und sind deshalb mit einer Sonnencreme, die mindestens den Lichtschutzfaktor 30 aufweist, einzucremen. Säuglinge gehören gar nicht in die pralle Sonne.
  • Für Erwachsene und Jugendliche gilt: Mindestens Lichtschutzfaktor 20! Je nach Hauttyp, im Hochsommer und in südlichen Ländern sollte generell ein sehr hoher Lichtschutzfaktor (50+) gewählt werden.
  • Lieber ein bisschen zu viel: Sonnencreme nicht zu dünn und etwa eine halbe Stunde vor dem Aufenthalt in der Sonne auftragen. Außerdem nicht vergessen: Mehrmals täglich nachcremen!
  • Achtung beim Aufenthalt im Wasser! Da Wasser die UV-Strahlung reflektiert und so verstärkt, sind beim Baden in Gewässern Schultern, Brust und Rücken mit einem T-Shirt zu bedecken oder aber eine spezielle UV-Badebekleidung getragen werden. Nach dem Baden sollte auch bei wasserfester Sonnencreme noch einmal nachgecremt werden.
  • Vorsicht bei Medikamenten und Kosmetika: Wer Medikamente einnehmen muss, sollte im Beipackzettel schauen oder den Arzt fragen, ob ein Aufenthalt in der Sonne zu Nebenwirkungen führen kann. Auf Kosmetika oder Parfüms verzichtet man besser während des Sonnenbads, da es zu Pigmentstörungen kommen kann. (Sie/fra)

Stand: Juli 2023

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