Kinder laufen über eine Wiese. Ein Mädchen hält eine aufblasbare Weltkugel in den Händen und freut sich.

Transition Town: Gesellschaftswandel für eine lebenswerte Zukunft

Wie könnte eine Gesellschaft aussehen, die sich im Einklang mit der Natur und ihren Ressourcen befindet? Wie kann eine Wirtschaft funktionieren, der Fairness und Gleichheit zu Grunde liegen? Wie ist ein zukunftsfähiges, soziales, ökologisches und ökonomisches Leben in unserer Stadt möglich? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Transition-Town-Bewegung und liefert bereits in vielen Städten tolle

Transition Town – für eine faire und nachhaltige Zukunft

Transition Town bedeutet „Stadt im Wandel“ und ist eine Bewegung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsinitiativen in Städte, Dörfer und Gemeinden, um dem Klimawandel, der Wirtschaftskrise und der wachsenden Ressourcenknappheit etwas entgegen zu setzen. Die Bewegung strebt eine gemeinschaftlich organisierte Gesellschaft und lokale Wirtschaft an, welche unabhängig von der Nutzung fossiler Energieträger wie Öl, Kohle oder Gas sind und auf Fairness, einer positiven Grundhaltung und Gerechtigkeit basieren. Ziel ist es, Städte, Dörfer und Gemeinden zukunftsfähig und nachhaltig zu machen.

Hierzu initiiert die TransitionTown–Bewegung Gemeinschaftprojekte oder bündelt bereits etablierte lokale Initiativen. Ein jeder kann sich der Bewegung und den Initiativen anschließen und so den Wandel von Stadt, Dorf und Gemeinde aktiv mitbestimmen.

Der Transition-Town-Bewegung liegt das Prinzip der Permakultur zu Grunde.

Was bedeutet Permakultur?

Unter Permakultur wird der achtsame Umgang mit der Natur und den Menschen durch eine dauerhaft nachhaltige Lebensweise und dem gerechten Teilen von Gütern verstanden. Dabei soll die Natur als Vorbild für Gestaltungsmöglichkeiten und Werkzeuge für eine zukunftsfähige, soziale, ökologische und ökonomische Lebensgrundlage dienen.

Transition: Themen und Projekte sind vielseitig

Wie genau der Wandel in den Städten und Dörfern aussieht, das entscheiden die jeweiligen Initiativen vor Ort – feste Vorgaben gibt es hierzu nicht. Unter der Prämisse, dass die jeweiligen Gemeinschaftsprojekte zu den Menschen und den Orten passen sollen, probieren die Inititativen ihre Ideen und Konzepte aus. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.

So gehören zu vielen Initiativen unter anderem bereits die folgenden Projekte:

  • Repaircafés und Upcycling-Projekte
  • Solidarische Landwirtschaft (Solawi)
  • Gemeinschaftsgärten, Urban Gardening und Projekte zur Essbaren Stadt
  • Tauschringe/Zeittauschbörsen
  • Ernährungsräte
  • Slow Food
  • Konzepte zur alternativen Mobilität, zum Beispiel Lastenrad-Verleih
  • Offene Bücherschränke
  • Free Schools und Jugendwerkstätten
  • Projekte zur Entwicklung weiterer alternativer ökonomischer Konzepte, wie zum Beispiel Regionalwährungen

Das Transition Netzwerk geht über die Stadtgrenzen hinaus

Auch wenn sich die Initiativen auf lokale Städte oder Gemeinden beziehen, so streben sie dennoch eine Vernetzung untereinander an, zum Beispiel durch regelmäßige bundesweite Netzwerktreffen oder in Form einer gemeinsamen WebsiteÖffnet sich in einem neuen Fenster. Letztere hilft nicht nur dabei Initiativen in der Nähe zu finden, sondern auch einen Einblick zu bekommen, welche Projekte derzeit in anderen Städten laufen oder geplant sind und wo sich wann zu welchen Aktionen getroffen wird. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich Tipps und Anregungen zur Neugründung zu holen.

Der Ursprung der Transition Towns liegt in Großbritannien

In der irischen Stadt Totnes gründete der Permakultur-Dozent Rob Hopkins mit Studenten des Kinsale Further Education College 2007 die erste Transition-Town-Initiative. Ziel dabei war es, die Heimatstadt zukunftsfähiger zu machen, die Wirtschaft zu relokalisieren, achtsamer zu konsumieren, mit Ressourcen schonender umzugehen und wertschätzender miteinander zu kommunizieren.

Ende 2008 entstand die erste Transition-Town-Bewegung in Deutschland – im Berliner Stadtteil Friedrichshain-Kreuzberg. Seitdem wächst die Bewegung stetig. So gibt es im deutschsprachigen Raum mittlerweile etwa 120 Initiativen.

Stand: Mai 2022

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