Seife

Saubere Sache – Seife nachhaltig nutzen

Stückseife oder Flüssigseife - die Wahl unterliegt ganz der persönlichen Vorliebe. Gibt es stichhaltige Vorzüge einer festen Seife gegenüber den Flüssigseifen und wie schlägt sich der handliche Barren im Vergleich um die Nachhaltigkeit?

Seifen, Duschgele oder Shampoos – eine schier unüberblickbare Vielfalt von Hygiene- und Körperpflegeprodukten sind heute Standardangebot in Supermärkten, Discountern oder spezialisierten Drogeriemärkten. Ökologische Inhaltsstoffe und eine nachhaltige Produktion sind Verkaufsargumente der Hersteller- und Händlerangebote. Hier bekommen Verbraucher den Durchblick.

Welche Seifen gibt es?

Die klassische Seife ist sicherlich die Kernseife. Sie wird aus dem sogenannten Seifenkern bei der Herstellung gewonnen. Der Anwendungsbereich der Kernseife ist groß – auch als Putzmittel kann sie eingesetzt werden. In ihrer Grundzusammensetzung ist sie weniger für die Körperpflege geeignet, weil sie aus der Haut viel eigenes Fett löst. Daher werden Kernseifen in der Kosmetik mit hautpflegenden Öl- und Fett-Substanzen angereichert. Ist dies geschehen, wird aus der Kernseife eine sogenannte Feinseife, wie sie üblicherweise bei der Körperpflege eingesetzt wird. Flüssigseifen haben den Markt in den letzten Jahren beherrscht. Diese Seifen sind ein Cocktail aus unterschiedlichen Tensiden, Ölen, Konservierungsstoffen, chemischen Zusätzen und Wasser. Seifen im klassischen Sinn sind diese Produkte daher häufig nicht. Der praktische Vorteil soll darin liegen, dass die Produkte aus dem Spender besser dosiert werden können und die Nutzung durch mehrere Personen hygienischer ist.

Relativ neu sind die „festen Duschseifen“ in den Regalen zu finden. Dabei handelt es sich aber häufig nicht um Seifen, sondern um synthetische Flüssigprodukte, denen Wasser entzogen wurde. Nur dadurch erhalten diese Produkte ihre feste Form.

Allen herkömmlichen Seifen gemein ist ihr alkalischer pH-Wert. Die menschliche Haut reagiert eher mit einem sauren pH-Wert. Daher werden die Seifen mit verschiedenen Zusätzen versehen, um ihren pH-Wert dem Wert der Haut anzugleichen.

Reinigungswirkung, Hygiene und Nachhaltigkeit

Vorneweg gesagt: Qualitative Hautpflegeprodukte erreichen in den allermeisten Fällen eine gute Reinigungswirkung. Sie unterscheiden sich eher in ihren Duft- und Pflegeanteilen und nicht selten sind es eher blumige Marketingversprechen, die einen höheren Preis begründen sollen. Flüssigseifen wurde bisher eine größere Hygiene zugesprochen, weil die Verpackung und die Abgabe über einen Pumpmechanismus die Weiterverbreitung von Keimen unterbinden sollte. Die herkömmliche Barrenseife kann aber bei der Hygiene mithalten, solange sie nicht in einem Umfeld eingesetzt wird, in dem mit einer häufigen und wechselnden Nutzung zu rechnen ist, wie etwa in öffentlichen Toilettenräumen. Untersuchungen haben gezeigt, dass das basische Milieu mit seinen höheren pH-Werten Keimen kaum eine Chance lässt sich zu vermehren. Gut ist es, wenn das Seifenstück auf einer Auflage liegt, die das anhaftende Wasser ablaufen lässt. Zu bedenken wäre auch, dass Flüssigseifen ihre Keimfreiheit nur mit einem nicht unerheblichen Zusatz an synthetischen Konservierungsmitteln erreichen, die damit auf die Haut gelangen und in diese eindringen können. Eindeutig im Nachteil sind Flüssigseifen mit ihrem Verpackungsaufwand. Zumeist in Einwegplastik-Pump-Behältnissen und unter Umständen in einer weiteren Umverpackung verkauft, sorgen Flüssigseifen für ein anschwellendes Müllaufkommen. Barrenseife wird hingegen in einer Papp- oder Papierummantelung verkauft. In Unverpacktläden Öffnet sich in einem neuen Fensterkann sie sogar völlig verpackungsfrei gekauft werden. Mit dem neuen EU-EcolabelÖffnet sich in einem neuen Fenster wird es für Verbraucher einfacher ökologisch nachhaltige Produkte im Laden zu finden. Feste Seife ist auch wesentlich sparsamer im Verbrauch, denn sie wird mit nur wenig Wasser eingeschäumt, während Flüssigseife bereits viel Wasser enthält, das durch die Lieferkette transportiert wird. Durch die flüssige Konsistenz wird erfahrungsgemäß meist zu viel Seife für den Waschvorgang entnommen und gerät dann im wahrsten Wortsinn überflüssig in den Abfluss.

Seifenreste wiederverwerten          

Wird der Seifenbarren immer kleiner oder fängt schon langsam zu zerbröseln an, muss er noch nicht entsorgt werden. Seifenreste können getrocknet einfach in einem Behältnis gesammelt werden. Zwei Wege der nachhaltigen Nutzung bieten sich an. Wer möchte, kann sich ein kleines, etwa handgroßes Säckchen aus gut durchlässigem Gewebe besorgen und Seifenreste direkt in das Säckchen geben. Auch ein Waschhandschuh ist dafür geeignet. Beim Waschen einfach das Säckchen befeuchten und wie einen Seifenbarren nutzen. Wichtig ist nur, dass das Säckchen nach dem Waschen gut abtrocknen kann. Alternativ lassen sich die Seifenreste wieder einzuschmelzen und zu neuen Seifenbarren formen. Im Internet gibt es viele vn Anleitungen dazu.  Mit Seife aus eigener Produktion lassen sich so auch individuelle Farb- und Duftvarianten kreieren sowie persönliche Geschenke herstellen. (eck)

Stand: März 2022

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