Zwei Kaffeekapseln

Kaufverhalten: Unnütze und überflüssige Produkte im Haushalt

Kaffeekapseln, Raumsprays, Weichspüler - es gibt so viele Produkte, die kein Mensch wirklich benötigt. Wir stellen einige hier vor.

Täglich werden im Haushalt Produkte verwendet, mit denen wir unserer Gesundheit und der Umwelt schaden. Viele dieser Produkte sind schlichtweg überflüssig und für andere gibt es umweltfreundliche Alternativen. Verbraucher sollten sich bei der Kaufentscheidung fragen, ob ein Kauf-Stopp für manchen Gewohnheitskauf angebracht wäre. Wer nicht gleich ganz verzichten möchte, kann auch den Kauf von Süßigkeiten, Alufolie, Feuchttüchern und anderem zunächst reduzieren.

WC-Duftsteine

Duftsteine für die Toilette sind bei regelmäßiger Reinigung völlig überflüssig. Sie haben nicht nur einen sehr geringen Reinigungswert, sondern enthalten auch hohe Mengen an Duftstoffen, Farbstoffen und Lösungsmitteln, die mit jeder Toilettenspülung ins Abwasser gelangen. Der oftmals enthaltene blaue Farbstoff suggeriert Frische, Sauberkeit und Hygiene; wirklich sauber wird die Toilette aber nur, wenn die klassische WC-Bürste und ein WC-Reiniger eingesetzt werden. Außerdem gelangt das Reinigungsmittel, das im WC-Stein enthalten ist, nicht an die Stellen, wo wirklich eine Reinigung notwendig ist (zum Beispiel unter dem Beckenrand) und die desinfizierende Wirkung ist auch zu vernachlässigen. Häufig treten durch die Benutzung der Steine starke Verfärbungen an Keramik und Toilettendeckel auf. Kleine Farbpartikel werden durch die Toilettenspülung ausgelöst und setzen sich auf Porzellan und Brille fest. Das erkennt man an den bläulichen oder gelblichen Streifen. Werden diese Flecken nicht gleich entfernt, fressen sich die Pigmente in das Material und lassen sich eventuell gar nicht mehr entfernen.

Der sehr intensive Duft der Toilettensteine kann bei empfindlichen Personen zu Haut- und Augenreizungen führen. Da WC-Duftsteine schädlich für Wasserorganismen sind, sollte sich ihr Einsatz aus umweltverträglichen Gründen erübrigen. Zudem verursachen diese Duftsteine eine Menge Verpackungsmüll.

Schlechte Gerüche in der Toilette vertreibt man am besten mit Lüften. Handelt es sich um einen fensterlosen Raum, kann man zum Beispiel ein Streichholz anzünden und abbrennen lassen, dann ist der Gestank für unseren Geruchssinn nicht mehr wahrnehmbar. Ebenfalls ein gutes Mittel gegen schlechte Gerüche sind ätherische Öle. Ein paar Tropfen auf einen Bimsstein oder in eine Duftschale geben und schon verschwindet der schlechte Geruch. Auch ein paar Tropfen des Lieblingsparfums auf die Innenseite der Toilettenpapierrolle gegeben, lassen den schlechten Geruch verschwinden.

Feuchtes Toilettenpapier

Die feuchten Tücher bestehen größtenteils aus einem Vliesstoff, der mit verschiedenen Lotionen, Duft- und Konservierungsstoffen getränkt ist. Da die Vliese sich nicht im Wasser zersetzen, dürfen sie nicht über die Toilette entsorgt werden, sondern müssen in den Restmüll, sonst kann es zu Verstopfungen in der Toilette und in der Kanalisation kommen. Solche Verstopfungen in der Kanalisation und an den Pumpen müssen händisch gereinigt und repariert werden, was zusätzlich zum Müllaufkommen hohe Kosten verursacht.

Damit feuchtes Toilettenpapier seine reinigende Wirkung entfaltet, ist es mit Lotionen und teilweise mit Duftstoffen getränkt, die angenehm riechen und nach der Verwendung ein Gefühl von Sauberkeit und Frische vermitteln sollen. Die enthaltenen Duftstoffe können Allergien auslösen und die Haut stark reizen.

Auch der zum Teil desinfizierend wirkende Alkohol, der Bestandteil einiger Feuchttücher ist, trocknet die Haut auf Dauer aus und kann im schlimmsten Fall zu Analekzemen führen. Ein weiteres Allergiepotenzial haben die enthaltenen Konservierungsstoffe.

Angesichts der Zusammensetzung und der Nutzungsdauer sind industriell hergestellte feuchte Toilettentücher sehr kostenintensiv.

Alternativ kann für die Feuchtreinigung ein Waschlappen oder normales Toilettenpapier, das mit Wasser besprüht wird, verwendet werden. Statt Wasser eignen sich auch Babyöl oder Kokosöl.

Nicht nur feuchtes Toilettenpapier ist ein Problem für die Umwelt und die Kanalisation, sondern alle Arten von Einweg-Textilien, wie Kosmetiktücher, Baby-Feuchttücher, Staubtücher und alle Arten von feuchten Reinigungstüchern wie Möbeltücher, Lederreinigungstücher, Allzwecktücher.

Raumspray und Textilerfrischer

Viele Textilien wie Sofakissen, Polster, Vorhänge und Teppiche sind nicht für die Waschmaschine geeignet und riechen mit der Zeit muffig. Mit Textilsprays oder Raumsprays soll dieses Problem in kürzester Zeit behoben werden, indem man die Textilien einfach ansprüht. Hier werden aber große Mengen an gesundheitsschädlichen Substanzen verwendet, welche die Raumluftqualität sogar deutlich verschlechtern. Symptome wie Hautreizungen, Atemwegsbeschwerden, Allergien, Kopfschmerzen, Schwindel und Konzentrationsstörungen können auftreten. Zudem sind Sprays zur Textil- und Raumerfrischung relativ teuer und produzieren eine Menge Verpackungsmüll.

Da mit diesen Erfrischungssprays keine reinigende Wirkung erzielt werden kann, ist die Wirksamkeit der Mittel in Bezug auf die Geruchsvertreibung auch nur von kurzer Dauer. Eine dauerhafte Lösung wird nur erzielt, wenn die Gegenstände, die „müffeln“ regelmäßig gereinigt werden. Das kann bei Polstern und Teppichen zum Beispiel mit einer Reinigungslösung aus Soda und Zitronensäure erfolgen (immer vorher an einer unauffälligen Stelle auf Farbechtheit prüfen).

Als Alternative kann auch ein selbst hergestelltes Erfrischerspray verwendet werden.

Rezept:

500 ml abgekochtes Wasser

50 ml  40-prozentigen hellen Alkohol (Wodka, Korn)

ein gehäufter Esslöffel Natronpulver

10 – 15 Tropfen ätherisches Öl

Alle Zutaten in eine leere Sprühflasche geben und so lange schütteln, bis das Natron sich aufgelöst hat. Durch die Zugabe des Alkohols verlängert sich die Haltbarkeit und das Spray ist mindestens drei Monate haltbar.

Weichspüler

Umfragen bei Verbrauchern haben ergeben, dass Weichspüler besonders wegen seines Duftes verwendet wird. Duftende Wäsche suggeriert ein Gefühl von Sauberkeit und Frische. Außerdem fühlt sich die Wäsche nach Behandlung mit einem Weichspüler tatsächlich weicher an. Allerdings gibt es aber erhebliche Nachteile, die gegen eine Verwendung von Weichspülern sprechen.

Unsere handelsüblichen Weichspüler enthalten kationische Tenside, die dafür sorgen, dass die Wäsche nicht steif wird. Sie legen sich wie eine Hülle um die Fasern und machen diese geschmeidiger. Durch den häufigen Einsatz von Weichspülern verlieren die Textilien aber an Saugfähigkeit. Membrantextilien und Sportbekleidung können sogar ihre Funktionsfähigkeit verlieren, weil die Membrane durch den Weichspüler verkleben und Schweiß und Feuchtigkeit nicht mehr absorbiert werden können.

Auch wenn Hersteller von Weichspülern darauf achten, dass die in ihren Produkten enthaltenen Tenside biologisch abbaubar sind, lassen sich Duft- und Farbstoffe größtenteils nicht aus den Abwässern herausfiltern.

Und besonders die im Weichspüler enthaltenen Duftstoffe stellen für empfindliche Menschen ein Problem dar, weil sie Allergien auslösen können.

Wenn die Möglichkeit besteht, die Wäsche an der Luft zu trocknen, kann auf die Verwendung von Weichspüler verzichtet werden. Die Bewegung der Textilien an der Luft bewirkt eine Lockerung der Fasern und die Textilien werden auf natürliche Weise weich.

Eine gute Alternative zum Weichspüler ist Natron oder Waschsoda. Zwei Teelöffel Natron oder Waschsoda in 100 ml Wasser auflösen und in das Weichspülfach geben.

Verfasser: DHB-Netzwerk Haushalt, Landesverband Hessen e.V.Öffnet sich in einem neuen Fenster

Stand: September 2022

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