Eine alte Friedhofsmauer mit Eingangstor aus Metall

Discount-Bestattungen – die letzte Ruhe zum Schnäppchenpreis?

Der Tod ist ein Tabu-Thema. Viele schieben die Gedanken daran und an die mit dem Sterbefall entstehenden Kosten gern weit von sich weg. Hinterbliebene werden dann oft mit hohen Preisen der Bestattungsinstitute konfrontiert. Als günstige Alternative zu den klassischen Bestattungsinstituten werden in jüngster Zeit im Internet so genannte Discount-Bestattungen angeboten.

Der Tod eines Angehörigen ist eine große emotionale Belastung. Unseriöse Bestattungsunternehmen nutzen diese Ausnahmesituation aus, um ihre Angebote an die Frau oder an den Mann zu bringen. Dies gilt gleichermaßen für teure wie für vorgeblich besonders günstige Bestattungen.

Bestattungsdienstleistungen aus dem Internet

Der Bundesverband Deutscher Bestatter berichtet von einem seit einigen Jahren beobachteten Trend, „...Bestattungsdienstleistungen über provisionsorientierte Vermittlungsportale im Internet anzubieten.“.

Die angeblich günstigen Bestattungen zu Preisen von zum Teil deutlich unter 1.000 Euro würden sich jedoch meist als unseriös herausstellen: „In fast allen [...] belegbaren Fällen zeigt sich, dass die erbrachte Bestattung keineswegs günstiger ist als bei Preisvergleichen von Bestattern in der konkreten Region, vielmehr unnötig teuer, weil die zu entrichtende Provision bereits eingepreist wird.“ Zudem würde man von den so genannten Discount-Anbietern oft nicht vollständig darüber aufgeklärt, dass man für den ausgelobten geringen Betrag oft nur das Allernötigste erwarten könnte und darüber hinaus etliche Zusatzkosten, die zunächst nicht aufgeführt wurden, entstehen.

Diese Aussage unterstreicht auch die Verbraucherinitiative Bestattungskultur AETERNITAS e. V.. Der Verein gibt als untere Grenze für eine übliche Bestattung einen Betrag von ca. 2.000 Euro an. In der Regel bewegten sich die Preise aber eher zwischen 6.000 und 7.000 Euro. Schließlich müsse für viele Dienstleistungen vom Transport des Verstorben bis zur Bestattung bezahlt werden.

Mit welchen Kosten muss gerechnet werden?

Typische (Zusatz-)Kosten sind Transport, Sarg und die Einsargung der Leiche sowie die Erledigung der Formalitäten durch das Bestattungsinstitut. Weitere Kosten entstehen bei Feuerbestattungen für die Überführung zum Krematorium, die Einäscherung und die Urne. Bei Erdbestattungen kommen Friedhofsgebühren, Kosten für den Friedhofsgärtner und eventuell den Grabstein hinzu. Je nach Wunsch müssen Kosten für Trauerredner, Blumenschmuck, Traueranzeigen, für Trauerkarten und für die Trauerfeier einkalkuliert werden. Insgesamt können so Beträge von mehreren Tausend Euro zusammenkommen.

Fazit

Eine Bestattung kostet in der Regel deutlich mehr, als die Discount-Angebote im Internet glauben machen. Grund: dort fließen selten alle Nebenkosten in die gemachten Angebote ein. Oder bestimmte Leistungen, wie eine Trauerfeier oder die Erledigung der Formalitäten, sind nicht enthalten oder müssen von Angehörigen übernommen werden.

Dennoch: Vergleichen lohnt sich und sollte nicht als pietätlos empfunden werden. Es empfiehlt sich daher in jedem Fall, Angebote von mehreren Bestattungsinstituten einzuholen. Nicht selten sind übrigens - bei realistischer Betrachtung - die Kosten des Bestatters vor Ort durchaus vergleichbar mit den Discount-Angeboten aus dem Internet.

Stand: Januar 2020

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