Mann misst seinen Blutdruck

Blutdruckmessgeräte im Test

Fast jeder dritte Bundesbürger hat zu hohen Blutdruck. Betroffene sollten ihren Blutdruck regelmäßig kontrollieren. Für diesen Zweck eignen sich Blutdruckmessgeräte für den Hausgebrauch. In Ihrem Test aus dem September 2020 zeigt die Stiftung Warentest welche der Geräte zu empfehlen sind.

Geräte für den Oberarm und Handgelenkgeräte

Von den 17 geprüften Geräten konnten sieben mit dem Ergebnis "gut" aus dem Rennen gehen. Dabei sind sechs der Geräte für eine Messung am Oberarm entworfen und ein Gerät ist für das Handgelenk entwickelt worden. Die Handhabung war bei allen Kandidaten aus dem Testfeld ohne negative Auffälligkeiten. Hauptkritikpunkt war auch in diesem Jahr die bei einigen Geräten bemängelte Messungenauigkeit. Wenn es zu Abwertungen kam, war zumeist eine zu große Lücke zwischen dem gemessenen und tatsächlichen Wert zu vermelden.

Oberarmgeräte haben den Vorteil, dass sich die Manschetten für die Messungen bereits in der richtigen Position auf Herzhöhe befinden und breiter anliegen. Dadurch werden Messfehler reduziert. Handgelenkgeräte sind zwar in der Regel handlicher, preiswerter und einfacher anzulegen. Der Patient muss jedoch darauf achten, den Arm bei der Messung anzuwinkeln und so das Gerät auf Herzhöhe zu bringen. Zwei Geräte lassen sich mit einem Smartphone verbinden und können so ihre Daten zu besseren Verwaltung am Handydisplay auf das Gerät übertragen.

Messgenauigkeit

Für eine Verlaufskontrolle messen die mit "befriedigend" eingestuften Geräte akkurat genug. Dafür ist es notwendig, dass die untersuchten Geräte nicht mehr als 7,5 Millimeter-Quecksilbersäule (mmHg) vom Standard abweichen. Wichtig neben der Messgenauigkeit ist auch die Wiederholgenauigkeit der einzelnen Messungen, die ebenfalls in die Untersuchung mit eingeflossen ist.

Deutsche Hochdruckliga wertet anders

Die Deutsche Hochdruckliga e. V. verwendet andere Verfahren zur Bewertung von Blutdruckmessgeräten und verleiht ihre Prüfsiegel ausschließlich für die Messgenauigkeiten der Geräte. Andere Kriterien wie Störanfälligkeit oder Handhabung seien entweder nicht durch Vorgaben vom Gesetzgeber geregelt oder nicht objektiv zu bewerten, so der Verein in einer Pressemitteilung. Die Bewertungsergebnisse beider Organisationen ließen sich daher nicht vergleichen. Die Deutsche Hochdruckliga e. V. kürt der Verlautbarung zufolge auch keinen Testsieger, sondern listet lediglich die validierten Geräte auf. Blutdruckmessgeräte, die nicht auf der Liste geführt werden (siehe unter „Links“), sind entweder nicht oder nicht erfolgreich validiert worden.

Fazit

  • Viele Menschen leiden – nicht selten unerkannt - unter Bluthochdruck, und längst nicht alle Betroffenen messen regelmäßig ihre Blutdruckwerte. Dabei ist das weder schwer noch teuer, denn einfache und von Stiftung Warentest für gut befundene Geräte gibt es bereits für kleines Geld.
  • Wer sich ein derartiges Gerät zulegen möchte, muss für sich selbst entscheiden, auf welche Geräteeigenschaften oder Prüfkriterien besonderer Wert gelegt wird.
  • Die Testergebnisse von Stiftung Warentest oder die Liste der Deutschen Hochdruckliga können bei der Auswahl des geeigneten Gerätes eine gute Hilfe sein. Im Zweifel sollte man seinen behandelnden Arzt in den Auswahlprozess mit einbeziehen.

Stand: Juli 2022

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