Laubrechen auf Herbstlaub

Wohin mit dem Herbstlaub?

Wohin mit dem vielen Laub, das im Herbst von Bäumen und Sträuchern fällt? Die Entsorgung über die Biotonne ist nicht die erste Wahl, da Laub für Beete, Pflanzen und Tiere sehr nützlich sein kann. Wie lässt sich aus Herbstlaub Frühjahrsdünger herstellen?

So schön die bunte Blätterfärbung im Herbst auch aussieht – liegen die Blätter erstmal unten, wird die Frage nach dem wohin damit für manchen Grundstücksbesitzer zum Problem.  Ab in den Müll damit? Bloß nicht, dafür ist das Laub viel zu schade.

Frostschutz und Nährstoffe für die Pflanzen

Nicht überall im Garten muss das Laub entfernt werden. Auf Stauden- und Gemüsebeete fallende Blätter können nicht nur liegen bleiben, sie können sogar zusätzlich mit gesammeltem Laub bedeckt werden. Für die Pflanzen ist dies gut, da deren Wurzeln durch die Laubschicht vor Frostschäden geschützt und gleichzeitig dem Boden neue Nährstoffe zugeführt werden. Letzteres wird noch gefördert, wenn die Blätter vor dem Auftragen auf die Beetflächen zerkleinert werden, da sie dann schneller verrotten und die Nährstoffe freisetzen.

Auch Himbeeren, Heidelbeeren und andere Beerensträucher wachsen wesentlich besser, wenn der Boden im Herbst mit einer dicken Laubschicht bedeckt wird.

Laubhaufen schützen Tiere

Wird das auf den Rasen fallende Laub unter Büsche und Hecken gekehrt, ist dies ein idealer Platz für Tiere zum Überwintern, da es sie schützt und mit Nahrung versorgt. Auch im Komposthaufen ist das Herbstlaub Nahrungsgrundlage für Kleintiere wie Asseln, Tausendfüßler und Regenwürmer. Für Igel ist ein aufgeschütteter Laubhaufen an windgeschützter Stelle ein geeignetes Winterquartier.

Hochwertiger Kompost

Wird Laub mit anderen Gartenabfällen im Kompostbehälter vermischt, entsteht feinkrümelige Erde, die dann im nächsten Jahr im Garten oder für die Bepflanzung von Blumenkästen verwendet werden kann.

Da Laub relativ viel Kohlenstoff und wenig Stickstoff enthält, zersetzt es sich langsam. Liegen die Blätter auch noch zusammengepresst im Kompostbehälter, gelangt zu wenig Sauerstoff an das Material, der für die Verrottung nötig ist. Deshalb ist es empfehlenswert, das Laub mit stickstoffreichem Material wie Rasenschnitt, Hornmehl, Steinmehl oder mit einem Kompostbeschleuniger zu mischen. Werden zum Laub noch gehäckselte Zweige gegeben, wird die Durchlüftung und damit die Sauerstoffzufuhr verbessert und die Zersetzung gefördert.

Das Laub muss trocken sein, wenn es in den Kompostbehälter kommt, da sich sonst Schimmel bilden kann.

Wenn der Kompostbehälter zu klein ist oder man keinen hat, kann aus Maschendraht einen Laubkorb leicht selbst hergestellt werden. Hierzu wird eine engmaschige rechteckige Drahtbahn zu einem Kreis geschlossen, wobei die Enden der Bahnen an mehrere Stellen mit Draht verbunden werden.

Nicht aus jedem Herbstlaub wird ein Frühjahrsdünger

Die Blätter von Sträuchern, Gehölzen und Bäumen verrotten unterschiedlich schnell. Soll das im Herbst kompostierte Laub bereits im kommenden Frühjahr zum Düngen verwendet werden, muss sich dieses schnell zersetzen. Dies ist bei Laub von Blütensträuchern, Blühpflanzen und Obstgehölzen der Fall, aber auch bei Laub von Hainbuche, Esche, Eberesche, Linde und Ahorn. Enthalten die Blätter viel Gerbsäure, verrotten sie deutlich langsamer. Dies betrifft das Laub von Kastanien, Buchen, Eichen, Pappeln und Platanen.

Kranke Blätter nicht kompostieren

Falls die Pflanze erkrankt oder von Schädlingen befallen ist, sollte deren Grüngut nicht kompostiert werden. Schädlinge wie Blattläuse oder Rüsselkäfer überleben den Winter im Kompost. Wird der zersetzte Kompost im nächsten Jahr als Dünger auf Gemüse- und Blumenbeete ausgebracht, breiten sich die Schädlinge weiter aus.

Ähnlich verhält es sich bei kranken Pflanzen. Feuchtwarmes Wetter begünstigt die Entstehung von Pilzkrankheiten wie Mehltau, Rostpilze, Apfelschorf oder Grauschimmel. Nicht alle Pilze bilden stabile Dauersporen aus, die auch das Kompostieren überleben. So sind mit Blattpilzen wie Rost oder Schorf infizierte Blätter relativ harmlos. Wer unsicher ist, ob die Pflanze durch Pilze, Bakterien oder Viren erkrankt ist, sollte vorsichtshalber deren Laub nicht kompostieren, um eine mögliche Verbreitung zu vermeiden. Von Rosenlaub ist bekannt, dass es anfällig für Krankheiten ist.

Das Laub kranker Pflanzen wird über den Hausmüll entsorgt.

Auf diesen Flächen ist kein Platz für Laub

Auf Grundstückseinfahrten und -wegen hat Laub nichts zu suchen. Bedingt durch das Herbstwetter mit Nebel und Regen wird das Laub feucht und rutschig, so dass es nicht nur für ältere Menschen eine Sturzgefahr darstellt.

Laubfrei sind auch Rasenflächen zu halten, da sonst das Gras mangels Licht gelbe Stellen bekommt und Pilzerkrankungen leichter entstehen können. Dem Gartenteich schaden Blätter, da durch den Nährstoffeintrag das Algenwachstum gefördert wird. Mit einem über den Teich gespanntem Laubnetz lassen sich die Blätter leicht abfangen.

Laubabfall richtig entsorgen

Nicht benötigtes Laub kann über die Biotonne entsorgt werden. Doch die anfallende Menge überschreitet meist deren Volumen. Deshalb würde mancher Gartenbesitzer das Laub gerne verbrennen, da damit auf einfache Art und ohne großen Aufwand das Laub vernichtet wird. Doch so praktisch dies auch wäre, erlaubt ist es nicht. Auch wenn im Wald viel Laub liegt – wird Laub aus privaten Gärten hier abgeladen und man wird erwischt, ist mit einem Bußgeld zu rechnen.

Große Laubmengen können bei den Grüngutannahmestellen von Gemeinden und Städten abgegeben werden. Die erlaubte Anlieferungsmenge kann je nach Kommune unterschiedlich sein. Deshalb fragt man am besten bei dem für seinen Wohnort zuständigen Wertstoffhof nach.

Was ist mit Laub aus Nachbars Garten?

Laub kennt keine Grundstücksgrenzen. Wird von angrenzenden Grundstücken Laub in Nachbars Garten geweht, so muss er dies akzeptieren, sofern es sich um übliche Blättermengen handelt. Fällt das Laub auf den Gehweg vor Nachbars Haus, muss er auch hier das Laub entfernen.

(fra)

Stand: Oktober 2020

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