Älteres Paar schläft im Bett

Wie man sich bettet, so liegt man

Mit steigendem Lebensalter haben Menschen besondere Anforderungen an ihre Schlafstatt. Doch das richtige Bett für das Alter zu finden ist nicht ganz leicht, denn vom Lattenrost bis zum Bettzeug sind viele Komponenten maßgeblich für einen gesunden und erholsamen Schlaf. Worauf sollten ältere Menschen beim Betten- und Matratzenkauf besonders achten?

Das Bett muss hoch genug sein

Die Norm-Liegehöhe von Betten beträgt in der Regel etwa 40-45 Zentimeter (cm), wobei jüngere Leute häufig sogar noch niedrigere Betthöhen von 30-40 cm bevorzugen. Im Alter fällt es vielen Menschen jedoch schwer, aus niedrigen Positionen aufzustehen. Auch das Hinsetzen oder –legen erfordert dann viel Kraft. Daher ist es wichtig, dass das seniorengerechte Bett hoch genug ist. Ein Indikator für die richtige Höhe ist, wenn beim Sitzen auf der Bettkante die Zehen den Boden gerade berühren können. Das bedeutet, dass der Kniewinkel mehr als 90 Grad beträgt. In Zahlen ausgedrückt, sollte die Liegefläche eines Seniorenbettes zwischen 50-60 cm vom Boden entfernt sein. Betten, deren Gestelle (elektrisch) höhenverstellbar sind, bieten besonderen Komfort, da sie sich auch später noch individuell an die Bedürfnisse anpassen lassen.

Sollte das vorhandene Bett die Anforderungen an die Höhe von Seniorenbetten nicht erfüllen, muss man nicht in jedem Fall gleich ein neues Bett kaufen. Manchmal lassen sich vorhandene Betten mit höheren Sockeln oder Bettfüßen nachträglich ausrüsten.

Lattenrost oder Boxspringboden?

Boxspringbetten haben keinen Lattenrost, sondern ein mit Metallfedern (Bonell- oder Tonnen-Taschenfederkern) ausgestattetes Unterteil, das bestenfalls einen Rahmen aus Massivholz besitzt und gelegentlich auch als Untermatratze bezeichnet wird. Dieses Unterteil steht auf niedrigen Füßen. Auf dem Unterteil liegt die Matratze. Hierbei kann es sich je nach Vorlieben um eine Taschenfederkernmatratze oder um aus unterschiedlichen Materialien wie Latex oder Kaltschaum gefertigte Matratzen handeln. Bei einigen Boxspringbetten liegt auf der Matratze zusätzlich noch ein 5-8 cm dünner, sogenannter Topper auf, der aus Kunststoffen (Latex, Kaltschaum etc.) oder natürlichem Material (Schurwolle, Rosshaar etc.) besteht. Insgesamt kann die Betthöhe somit bis zu beachtlichen 70 cm betragen. Als Vorteile dieser Konstruktion werden neben der Höhe der gleichmäßig über die gesamte Bettfläche vorhandene Liegekomfort genannt.

Betten mit Lattenrost sind ebenfalls in einer seniorengerechten Höhe erhältlich. Zudem bietet ein Lattenrost vielfältige Verstellmöglichkeiten. Für Senioren empfiehlt sich die motorisierte Variante, da die manuelle Verstellung im höheren Lebensalter recht beschwerlich sein kann. So können Kopfteil, Mittelteil und Fußteil individuell den Bedürfnissen angepasst werden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn beispielsweise durch das Hochstellen des Fußteils Rückenbeschwerden gelindert werden sollen oder eine aufrechte Position des Kopf- beziehungsweise Rückenteils zum Lesen oder Fernsehen gewünscht wird. Manche Seniorenpaare benötigen Doppelbetten, die verschiedenen Körpergrößen und –gewichten gerecht werden müssen. Dies ist mit unterschiedlichen Lattenrosten und individuell zusammengestellten Matratzen einfacher zu realisieren als mit einer Boxspring-Konstruktion, die ein über die gesamte Bettbreite einheitliches Untergestell verfügt. Da Betten mit Lattenrosten auf höheren Füßen als Boxspringbetten stehen, lässt sich der Boden darunter vergleichsweise einfach reinigen.

Matratzen

Eine spezielle „Seniorenmatratze“ gibt es nicht. Wer ein neues Bett kauft oder sich für sein vorhandenes Bett eine neue Matratze aussucht, sollte unabhängig vom Lebensalter darauf achten, dass die Matratze den persönlichen Bedürfnissen an Komfort oder Ergonomie entspricht. Eine fachkundige Beratung ist dabei hilfreich. Ohnehin sollten Matratzen alle acht bis zehn Jahre ausgetauscht werden. Gegebenenfalls ist ein Schonbezug beziehungsweise eine Unterlage empfehlenswert, um die Matratze vor Feuchtigkeit und Schmutz zu schützen.

Kissen und Bettdecke

Dem Kissen kommt im Hinblick auf Ergonomie und Schlafkomfort eine besondere Bedeutung zu. Es sollte die Halswirbelsäule entlasten und gleichzeitig stützen. Deshalb sind Kissen mit weicher Daunenfüllung eher ungeeignet. Es wird daher eher zu festeren Füllungen aus Enten- oder Gänsefedern geraten. Bei Nackenbeschwerden haben sich sogenannte Nackenstützkissen bewährt, die es in zahlreichen Varianten und aus unterschiedlichen Materialien gibt. Auch die Wahl der richtigen Bettdecke ist für einen erholsamen und gesunden Schlaf von Bedeutung. Hierbei kommt es eher auf die persönlichen Bedürfnisse und die Materialeigenschaften als auf das Lebensalter der Schläfer an. So haben Menschen, die nachts mehr schwitzen andere Anforderungen an die Füllung einer Bettdecke als Personen, die ein höheres Wärmebedürfnis haben und schnell frieren. Für die Wahl der Bettdecke sind auch Eigenschaften wie Reinigungsmöglichkeiten und Hygiene von Bedeutung. So können Decken mit Kunstfaserfüllung in der Waschmaschine zu Hause gewaschen werden, während Daunendecken zur professionellen Reinigung gegeben werden müssen. (ack)

Stand: Januar 2020

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