Eine Blumenwiese

Kein Rasen ohne Insektenweide

Was wäre schon ein Garten, in dem es nicht summt und brummt? Wer Insekten und Bienen eine Lebens- und Nahrungsgrundlage bieten möchte, kann einiges dafür tun. Der Verzicht auf Pestizide und die Duldung von wilden Ecken gehören dazu. Bei der Rasen-Nachsaat sollten kahle Flächen und vermooste Bereiche mit Blühmischungen nachgesät werden.

Ob Marienkäfer, Mauerbiene oder Libelle – um die heimische Insektenwelt steht es schlecht. Der Rückgang der Populationen ist dramatisch und jede Hilfe ist willkommen, die Entwicklung umzukehren und den kleinsten Gartenbewohnern wieder ein Zuhause zu bieten. Nützt es doch dem Gärtner selbst, denn ohne Insekten findet keine Bestäubung statt und die Ernte wird mager oder ganz ausfallen.

Rasen-Reparatur mit Pfiff

Ein Rasen im Garten ist vielen Belastungen ausgesetzt. Das Planschbecken im Sommer, eine Gartenparty oder nur das alltägliche Begehen hinterlassen ihre Spuren. Auch Wind und Wetter setzen den Halmen und Wurzeln ganzjährig zu. So bleibt es nicht aus, dass an manchen Stellen im Rasen eine Nachsaat angebracht ist. In wenigen Schritten kann die Grünfläche wieder auf Vordermann gebracht werden.

Zuerst sollte der Rasen komplett gemäht werden, um die Kahlstellen auch offen zu legen. Auch ein starker Moosbefall sollte erst beseitigt werden, um den Keimlingen den Weg freizumachen. Moos- und Schnittreste sind gründlich zu entfernen. Um den Pflanzbereich griffiger zu bekommen, sollte der Boden angeraut werden.

Dann kommt der entscheidende Schritt für den späteren Insekten-Imbiss. Alle Nachsaatstellen, die nicht im Weg liegen oder als spätere Standfläche für Gartenmöbel und andere Utensilien dienen, können mit einer speziellen Blühmischung Öffnet sich in einem neuen Fenstergleichmäßig eingesät werden. Wie bei herkömmlichen Grassamen ist es auch hier wichtig, dass die Samen einen guten Bodenschluss erhalten. Dies erreicht man durch leichtes einrechen oder anwalzen der Samen. Damit die Keimlinge einen guten Start bekommen, sollten sie in den ersten Wochen immer feucht gehalten werden, ohne die Pflänzchen zu ertränken.

Das Mähen wird mit den angelegten Blühbereichen etwas kurvenreicher und damit aufwendiger. Doch können gestreckte Zeitintervalle beim Mähen die Blühbereiche hervorragend ergänzen. Mit etwas Fingerspitzengefühl ist die Düngung des Rasens anzugehen. Viele Wildblumenarten benötigen keine hohen Nährstoffmengen und reagieren etwas empfindlich auf hohe Düngemengen. Letztlich wird auch die Grundwasserqualität mit vorsichtiger Düngung geschützt.

Balkon und Kübel als natürliche Essenstheke für Insekten

Nicht nur mit einem eigenen Garten kann man einen Beitrag gegen das Insektensterben leisten. Schon eine kleine Ecke auf dem Balkon oder ein paar Pflanzkübel im engen Vorgarten können einen Beitrag dazu leisten, Bienen und anderen Insekten einen nahrhaften Zwischenstopp zu ermöglichen. Besonders die beliebten Balkonpflanzen wie Geranien oder Petunien sind oftmals Hochleistungszüchtungen, die zwar eine ganze Saison blühen, aber kaum Nahrung für Insekten bieten. Gefüllte Blüten mit vielen Blütenblättern sehen zwar schön aus, sind aber für bestäubende Insekten nicht mehr zur Bestäubung zugänglich. Daher ist es besser, zu speziellen Insektenfreundlichen Blühmischungen mit heimischen Sorten zu greifen und ungefüllte Blüten zu bevorzugen. Auch heimische Blühstauden empfehlen sich für die Bepflanzung von Kübel oder Blumenkasten. Sie sind einfach und genügsam in der Pflege und lassen sich schon vorgezogen in Gärtnereien oder Gartenabteilungen der Baumärkte auswählen. Wer sich für mehrjährige Stauden entscheidet, sollte darauf achten, dass die Pflanzgefäße frostsicher sind, um die Stauden sicher durch den Winter bringen. In besonders exponierten Lagen sollten die Gefäße nicht zu groß gewählt werden, damit sie am Ende der Saison in geschützte Bereiche gebracht werden können. (eck)

(Stand April 2021)

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