Frau steht vor geöffnetem Kühlschrank

Natürlicher Kühlschrank: Balkon, Terrasse und Fensterbank

Kalte Tage und Nächte sind eine gute Gelegenheit den Kühlschrank und die Gefriertruhe abzutauen und zu reinigen. Lebensmittel, die eine gekühlte Lagerung benötigen, können dann draußen verwahrt werden. Was gibt es dabei zu beachten?

Energie einsparen durch Außenkälte

Wie praktisch ist es, wenn die Außentemperaturen so niedrig sind, dass man Lebensmittel statt im Kühlschrank genauso gut auf dem Balkon oder der Fensterbank lagern kann! Hierfür braucht es lediglich relativ konstante Außentemperaturen von etwa sieben Grad. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Wer viele Vorräte angeschafft hat oder wenn eine Feier ins Haus steht, kann durch die Außenlagerung einigen Platz schaffen. Zudem spart die stromlose Außenkühlung Energie. Kühlschränke verbrauchen besonders dann viel Strom, wenn sie häufig und lange geöffnet werden. Sind viele Lebensmittel im Freien deponiert, geht die Kühlschranktür seltener auf und zu. Außerdem muss ein voller Kühlschrank viel mehr Wärme ableiten.

Lagerungsregeln gelten für drinnen und draußen

Im Kühlschrank gibt es verschiedene KältezonenÖffnet sich in einem neuen Fenster zwischen zwei und zehn Grad für die jeweiligen Temperaturbedürfnisse der Lebensmittel, die je nach Höhe und Lage des Kühlschrankfachs und der Einstellung des Kältereglern abweichen. Werden die Lebensmittel hier richtig eingeordnet, halten sie sich besonders gut und lange.

Für die Lagerung im Freien bedeutet dies, dass bei Außentemperaturen zwischen zwei und zehn Grad viele Lebensmittel, die im Kühlschrank aufbewahrt werden, auch draußen haltbar bleiben.

  • Milchprodukte und Wurst: Quark, Käse, Joghurt oder Aufschnitt sind bei Außentemperaturen von drei bis acht Grad gut draußen aufzubewahren.
  • Eier, Butter, Konfitüre und Marmelade vertragen sogar noch etwas höhere Temperaturen bis etwa zwölf Grad.
  • Gemüse: Hier kommt es auf die Sorten an. Blumenkohl, Brokkoli, Gurken, Karotten, Kohlrabi, Lauch, Paprika, Radieschen, weißer Spargel, Weiß- oder Rotkohl, Zucchini sowie alle anderen Sorten, die nicht kälteempfindlich sind, können problemlos auf Fensterbank und Terrasse ausgelagert werden. Generell gilt: Gemüsesorten, die im Winter Saison haben, eignen sich gut für die Lagerung vor der Haustür.
  • Obst: Die Sorte ist entscheidend. Beeren, wie Erdbeeren, Himbeeren oder Blaubeeren, Trauben oder Steinfrüchte wie Kirschen, Mirabellen oder Zwetschgen und Pflaumen halten sich bei niedrigen Temperaturen. Allerdings haben diese Früchte in den kälteren Monaten hierzulande keine Saison.
  • Reste vom Kochen können bei fünf bis acht Grad ebenfalls nach draußen ziehen, allerdings sollte man mit dem Verzehr der Speisen nicht allzu lange warten. Speisereste können schnell verderben!
  • Getränke eignen sich ebenfalls für Balkon oder Terrasse.

Diese Lebensmittel sollten besser im Kühlschrank bleiben

Es gibt Produkte, bei denen man eine konstante Kühlung vorziehen sollte, um Gesundheitsgefahren durch Verderbnis auszuschließen. So gehören frisches Fleisch, Geflügel und Fisch bei maximal vier Grad in den Kühlschrank direkt über das Gemüsefach, wo es am kältesten ist.

Wettervorhersage im Auge behalten

Wer seine Lebensmittellagerung nach draußen verlegt, muss die Wettervorhersage im Blick haben. Besonders im Herbst und Frühjahr sind zweistellige Plusgrade am Tag und unter null in der Nacht nicht selten. Derlei Temperaturschwankungen führen bei Lebensmitteln schnell zur Vermehrung von Keinen und somit zum Verderb – besonders bei Milch- oder Fleischprodukten. Am besten eignet sich der Gebrauch des natürlichen Kühlschranks bei konstanten Temperaturen über einen längeren Zeitraum von zwei bis acht Grad.

Auch bei dauerhaften Minusgraden können die Lebensmittel Schaden nehmen. So können Eier oder Getränkeflaschen platzen. Milch oder Joghurt flocken nach dem Wiederauftauen aus und werden sauer, Gemüse und Obst mit einem hohen Wassergehalt, wie Beeren oder Gurken, bekommen eine matschige Konsistenz.

Die meisten Obst- und Gemüsesorten vertragen das Ein- oder Anfrieren über Nacht hingegen ganz gut und sind nach dem Auftauen problemlos verzehrbar.

Schutz vor Sonneneinstrahlung, Nässe und Tieren

Unabhängig von den Witterungsverhältnissen ist es empfehlenswert, die Lebensmittel nicht dem direkten Sonnenlicht auszusetzen, andernfalls kann es zur Keimvermehrung kommen. Auch sollten die Lebensmittel wasser- und luftdicht verpackt werden. Hier eignen sich beispielsweise Vorratsdosen aus Kunststoff, Metall oder Glas. Damit keine Vögel, Katzen, Mäuse oder Waschbären angelockt werden, sollten die Lebensmittel zudem geruchslos eingepackt werden. Hier kann eine verschließbare Kiste eine passende Möglichkeit sein, in die Gläser und Vorratsdosen gestellt werden. (Sie)

Stand: März 2022