Eine junge Frau steht auf einer Leiter

Wer hoch steigt, kann tief fallen

Die häufigste Unfallursache in den häuslichen vier Wänden sind Stürze, ausgelöst durch rutschige Böden, mangelnde Beleuchtung oder der Verwendung eines Stuhles statt einer Leiter. Bereits mit einfachen Maßnahmen können Stürze vermieden werden - wir haben die Tipps.

Stress, Hektik, Unordnung, fehlende Ruhezeiten, Einnahme von Medikamenten sind die häufigsten Ursachen für Stürze. Jährlich ereignen sich etwa 3 Millionen Unfälle im Haushalt. Etwa 80 Prozent davon gehen auf das Konto von Stürzen. Dabei kann man vorsorglich einiges dafür tun, um die Gefahren zu minimieren.

Fester Halt unter den Füßen

  • Vor allem auf glatten Böden, rutschfeste Schuhe oder gummierte Socken tragen.
  • Rutschhemmende Gittermatten unter lose Teppiche klemmen oder ankleben.
  • Im Bad auf rutschfeste Badematten achten und in die Dusche eine einfache Duschmatte einlegen.
  • Feuchtigkeit, Fett, Seifen- oder Shampookleckse sofort aufwischen.
  • Durch genügend Griffe an der Badewanne oder Dusche für sicheren Halt sorgen.
  • Durch Handläufe  - eventuell Beidseitig -  an den Treppen für sicheren Halt sorgen.
  • Ein rutschfester Belag auf den Treppenstufen bietet zusätzlich Sicherheit. Auf Steinstufen sind Gummistreifen geeignet, auf glatten Holzstufen Teppichmatten.

Stolperfallen

  • Auf faltenfreie Teppiche achten und abstehende Ecken ankleben.
  •  Manchmal ist es sinnvoll, auf einen Läufer besser ganz zu verzichten.
  • Die Wohnung nicht zu voll stellen. Auf den zusätzlichen Hocker oder die dekorative Blumensäule der Sicherheit zuliebe verzichten. Empfehlenswert sind 1,20 Meter Platz vor jedem Möbelstück.
  • Für Farben und Kontraste in der Wohnung sorgen, zum Beispiel durch dunklen Läufer auf hellem Teppichboden.
  • Keine Verlängerungskabel durch die Laufwege legen, näher liegende Steckdosen, Funksteckdosen oder schnurlose Geräte nutzen.
  • Gegenstände auf der Treppe oder im Flur abzustellen ist vor allem im Dunkeln gefährlich - besser die Gegenstände sofort wegräumen.

Um nach oben zu kommen…

  • Stühle sind zum Sitzen konstruiert und können leicht kippen, wenn man darauf steht. Der hohe Tritt erschwert zusätzlich das Absteigen.
  • Tritte und Leitern nutzen, die mit GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit) versehen sind. Um sie zu nutzen, sollten sie so aufbewahrt werden, dass sie jederzeit bequem erreichbar sind.
  • Leiter weiterrücken statt Balanceakte in luftiger Höhe zu vollbringen.
  • Auf Klettern verzichten. Fenster beispielsweise mit Hilfe von Teleskopstangen reinigen.
  • Schränke so einräumen, dass die Gegenstände, die regelmäßig genutzt werden, leicht erreichbar sind.

Verfasser: DHB-Netzwerk Haushalt Landesverband Hessen e.V.

Stand: August 2021

Allgemeine Hinweise

  • Für eine gute Beleuchtung, gerade auf den Treppen, sorgen. In der Nacht sollten Leuchtstreifen,  Nachtlichter mit Bewegungsmelder oder eine blendfreie Flurbeleuchtung den Weg zur Toilette oder dem Baby sicher machen.
  •  Bei der Hausarbeit rutschfeste geschlossene Schuhe und bequem anliegende Kleidung ohne weite Ärmel tragen.
  • Für den Transport von Geschirr statt eines Tabletts einen Korb oder einen Servierwagen benutzen.
  • Tische und Stühle sollten beim Aufstützen nicht kippen. Schmale hohe Möbel sollten an der Wand befestigt werden, damit sie nicht umfallen, wenn man sich daran festhält.
  • Arbeiten zeitlich so planen, dass kein Stress oder Hektik aufkommt.
  • Die biologische Leistungskurve (körperlich schwere Arbeiten eher am Vormittag erledigen) sowie die eigene Gesundheit (Kreislaufprobleme oder körperliche Verfassung) beachten.
  • Achtsam sein: Die letzte Treppenstufe nicht übersehen, an den Staubsauger hinter sich denken…
  •  Bei schweren Arbeiten Hilfe holen (Verwandte, Nachbarn, Dienstleistungsunternehmen).