Sechs Teelicht aus Vogelperspektive auf weißem Hintergrund fotografiert

So lassen Sie umweltschädliche Teelichter im Dunkeln stehen

Teelichter sorgen für eine wohlige Atmosphäre. Doch so schön und praktisch die kleinen Kerzen auch sind, unproblematisch sind sie nicht. Die Aluminiumhüllen landen nach einmaligem Gebrauch im Müll – welch unnötige Verschwendung des wertvollen Rohstoffs! Und der Kerzenrohstoff Paraffin kann zu brennbaren gefährlichen Dämpfen führen. Auf die gemütliche Stimmung muss man aber nicht verzichten.

Augen auf beim Kerzenrohstoff

Paraffin – Kerzenrohstoff aus Mineralöl
Der Hauptbestandteil von Kerzen ist Paraffin – ein Stoff, der bei der Schmierölproduktion als Abfallstoff anfällt. Paraffin wird für die Herstellung von Kerzen verwendet, da es nach den EU-Richtlinien als ungefährlich für Mensch und Umwelt gilt. Allerdings: Teelichter verflüssigen sich beim Abbrennen komplett und erreichen eine erhebliche Hitzeentwicklung, was zu einer erhöhten Bildung brennbarer Dämpfe führt. Wird kein Sicherheitsabstand eingehalten, kann es zu einer schlagartigen Zündung der brennbaren Gase kommen. Eine große Flamme entsteht innerhalb von Sekunden. Was dann passiert, kann man sich in diesem VideoÖffnet sich in einem neuen Fenster ansehen.

Stearin – meist aus Palmöl gewonnen
Ein weiterer Rohstoff für die Kerzenproduktion ist Stearin auf Basis pflanzlicher oder tierischer Fette und Öle, wie Kokosfett, Palmöl oder Rindertalg. Wesentlich häufiger ist die Produktion aus pflanzlichen Fetten. Manchmal wird Paraffinkerzen ein Anteil Stearin beigefügt und umgekehrt. Ökologisch betrachtet sind die Kerzen aus Stearin auch kritisch zu bewerten – besonders dann, wenn sie aus Palmöl hergestellt wurden. Schließlich werden für die Palmölgewinnung ganze Urwälder gerodet.

Biomasse – Abfallfette aus nachwachsenden Rohstoffen
Ein umweltfreundlicheres Kerzenmaterial stellt Biomasse dar. Für die Herstellung werden weder fossile Rohstoffe genutzt, noch sind Plantagen zum Anbau nötig. Stattdessen werden Fette und Öle aus nachwachsenden Rohstoffen weiterverwertet, die als Reste in der Nahrungsmittelindustrie angefallen sind. Angst vor üblen Gerüchen muss man aber nicht haben. Im Handel erkennt man die Kerzen an der Bezeichnung „Bio-Kerzen“.

Bienenwachs – eine edlere Variante
Der teuerste Kerzenrohstoff ist Bienenwachs. Es wird aus den Waben der Bienen gewonnen. Eine Kerze darf dann als Bienenwachskerze bezeichnet werden, wenn sie nur aus Bienenwachs hergestellt und keine weiteren Stoffe beigemischt wurden. Bienenwachskerzen zeichnen sich durch einen feinen Duft, der charakteristischen Farbe und eine lange Brenndauer aus. Als reines Naturprodukt sind sie äußerst umweltfreundlich.

Kerzen aus Raps-, Soja- oder Sonnenblumenöl
Kerzen aus reinem Pflanzenwachs, etwa auf der Basis von Raps-, Soja- oder Sonnenblumenöl, gelten als vegane Alternative. Das meiste Sojawachs kommt derzeit aus den USA. Kerzen aus heimischen und gentechnikfreien Bio-Rohstoffen sind daher die bessere Wahl.

Aber bitte ohne Alu

Ein Problem für die Umwelt stellen die Aluhüllen von Teelichtern dar. Schließlich landen diese direkt nach dem Abbrennen im Müll und auch die Aluminiumherstellung hat negative Umweltauswirkungen. Für die Aluminiumproduktion ist auch ein hoher Energieeinsatz nötig.

Wer das umgehen möchte, kann im Handel zu Teelichtern ohne Aluhülle greifen und vorhandene Hüllen wiederverwenden. Alternativ gibt es Teelichthalter aus Glas, Edelstahl oder aus kompostierbaren Materialien. Die Kerzen werden dann lose und ohne Hülle dazugekauft.

Übrigens: Die Aluhüllen gehören in den gelben Sack oder die gelbe Tonne. Nur so kann das Material zurück in den Recycling-Kreislauf gelangen.(Sie)

Stand: Dezember 2020

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