Vorab: die Gesundheit steht an erster Stelle
Bereits ein Tagestrip kann eine Herausforderung für Herz und Kreislauf darstellen. Demnach sollte die Tour realistisch geplant werden: Sind Tempo, Länge und Höhendifferenzen für mich und meine Begleitung schaffbar? Eine falsche Selbsteinschätzung oder Zeitdruck sind bei Ausdauersport keine guten Berater.
Bei der Routenplanung sollten zudem erholsame Pausen und die Rückkehrzeit bzw. die Einkehr in den Unterkunftshütten (bei längeren Etappen) kalkuliert werden. Wird die Rückkunft/Einkehr für den frühen Nachmittag angesetzt, bleibt noch genügend Pufferzeit bis zur Abenddämmerung. Sinnvoll ist es daher, frühzeitig zur Wanderung aufzubrechen.
Schlechte Wetterverhältnisse können das Unfallrisiko erhöhen. Ein Blick auf den Wetterbericht ist unabdingbar und bei Regen oder Sturm sollte der Ausflug sicherheitshalber verschoben oder nach einer Alternativroute Ausschau gehalten werden.
Wetterauskünfte
- Der Deutsche Alpenverein informiert auf seiner Internetseite über die Wetteraussichten im gesamten Alpenbereich.Öffnet sich in einem neuen Fenster
- Alpine Auskunftsstellen:
- Österreich: ÖAV 0043 512 58 78 28
- Italien: AVS 0039 0471 99 99 55
- Frankreich: OHM 0033-450-53 22 08
Die richtige Kleidung entscheidet über Freud und Leid beim Wandern
Wanderrouten können vielfältig sein. Wenn man die geeignete Strecke für das eigene Können gefunden hat, entscheiden die Wegbedingungen über die Kleidung. Dabei empfiehlt sich der sogenannte „Zwiebellook“, also das Übereinandertragen der Kleidungsstücke.
- Wanderschuhe/Wanderstiefel sind abhängig vom Einsatzbereich. Eine gute Passform, knöchelhoch, rutschfeste Profilsohle, geringes Gewicht und Wasserfestigkeit sind aber grundsätzlich das A und O.
- Wandersocken/Sportsocken, Funktionsunterwäsche, Funktionsshirts können durch ihre Atmungsaktivität Schweiß von der Haut wegführen. Am besten eignen sich Shirts aus Merinowolle, da sie schnell trocknen und auch nach längerer Zeit nicht riechen.
- wind- und regendichte Jacke, Fleecepullover/Fleecejacke, Regenhose schützen vor Kälte und Nässe und sollten dennoch Bewegungsfreiheit bieten
- lange Hosen aus strapazierfähigem elastischen Material
- Mütze, Handschuhe und Schal bei Wanderung in den Bergen und in der kälteren Jahreszeit.
- eventuell Wanderstöcke. Diese erleichtern vor allem den Abstieg.
Ich packe in meinen Rucksack…
Gewicht im Rucksack zu sparen, aber dennoch an alles Wichtige zu denken ist eine große Kunst. Neben der Größe des Wanderrucksacks ist auch die nötige Ausrüstung vom Umfang der jeweiligen Wanderung abhängig. Was allerdings auf keinen Fall fehlen sollte, ist eine Regenhülle, um den Rucksackinhalt vor Nässe zu schützen:
- Erste-Hilfe-Set
- Blasenpflaster
- Schmerzmittel
- Insektenschutz
- Taschentücher
- Zeckenzange/Zeckenkarte
- Schutz gegen UV-Strahlung (Kopfbedeckung, Sonnenbrille, Sonnencreme)
- Lippenschutz
- Wanderkarte oder GPS
- Mobiltelefon (aufgeladen, oder mit externem Akku, sogenannte Powerbank)
- Kompass
- Taschenmesser
- Streichhölzer oder Feuerzeug
- Bargeld
- Pass und Versicherungsausweis
Proviant – wenn der kleine Hunger kommt
Je nachdem wie lange man unterwegs ist, kann die Wanderung zu einer extremen Beanspruchung werden. Der Körper verliert Flüssigkeit und Mineralstoffe. Die ausreichende Aufnahme von Wasser und Nahrung ist daher von großer Bedeutung. Eine 1,5 L-Flasche Wasser, ungesüßter Früchtetee oder isotonische Durstlöscher sowie belegte Brote, Trockenobst und Energieriegel gehören also ebenfalls in den Wanderrucksack.
Unterwegs über Stock und Stein
- Naturschutz hat oberste Priorität: Der Natur rund um die Wanderlandschaft und ihren Bewohnern sollte mit Achtsamkeit begegnet werden. Daher müssen Abfälle wieder mitgenommen und Lärm vermieden werden. Hunde gehören an die Leine.
- Auf markierten Wegen bleiben: Vermeintliche Abkürzungen können die Vegetation empfindsam stören und zum Lostreten von Steinen und Erosionen führen. Wildtiere können in ihrem Lebensraum beeinträchtigt werden.
- Verantwortungsvolles Wandern mit Kindern: Aus Neugierde kann an z.B. Hängen oder Gewässern schnell Ernst werden. Eltern sollten stets auf Ihre Kinder achten und entsprechend kind- und altersgerechte Routen auswählen.
- Pausieren in regelmäßigen Abständen: Fernglas und Fotoausrüstung können die Brotzeit zusätzlich versüßen.
- Alleingänge vermeiden: In Gesellschaft wandern macht am meisten Spaß. Wer dennoch alleine unterwegs ist, sollte vor Beginn der Wanderung Angehörige über Ziel, Route und Rückkehrzeit informieren. Kleinere Zwischenfälle können bereits in einer Notsituation enden.
- Im Notfall: Sinnvoll ist es, vor der Wanderung die Erste Hilfe-Kenntnisse aufzufrischen. Folgende Telefonnummern sollten ins Mobiltelefon eingespeichert werden:
- Europaweite Notrufnummer: 112
- Bergrettung(Österreich Alpinnotruf): 140
- Schweiz (REGA): +41 333 333 333 (mit ausländischem Telefon) bzw. 14 14 (mit Schweizer Telefon)
- Italien, Südtirol: 112
Stand: Oktober 2018