Spekulatius gestapelt in einer Deko aus Tannenzweigen, Äpfeln und getrockneten Orangenscheiben

Heute kommt der Nikolaus

Schon mal genau draufgeguckt? Spekulatius erzählen mit ihren traditionellen Motiven die Nikolaus-Geschichte. Für die würzigen Kekse sind diese Zutaten unentbehrlich: Nelken, Zimt, Kardamom, Muskat und Anis. Diese typische Spekulatius-Mischung macht auch das Aroma bei Glühwein und Weihnachtspunsch aus.

Mürbeteigplätzchen mit weihnachtlichen Gewürzen

Bei dem flachen Weihnachtsgebäck handelt es sich um Mürbeteig-Plätzchen aus Eiern, Mehl, Butter und Zucker. Damit die Kekse typisch weihnachtlich schmecken, werden sie außerdem mit Zimt, Nelken und Kardamom gewürzt. Die knackig-knusprige Konsistenz erhält der Keks, wenn bei der Teigherstellung mehr Zucker und weniger Fett als üblich bei einem Mürbeteig eingesetzt wird. Dies macht ihn aber auch zu einer ordentlichen Kalorienbombe.

Über die Herkunft des Spekulatius ist man sich uneinig. So gibt es Vermutungen, dass der Spekulatius aus Belgien oder den Niederlanden stammt, wo er traditionell am Nikolaustag verspeist wird. Auch Regionen in Deutschland, wie etwa Westfalen oder der Niederrhein erheben Anspruch auf die Herkunft der würzigen Knabbereien.

Die Motive auf den Keksen erzählen die Nikolausgeschichte

Das Besondere am Spekulatius sind die schönen eingeprägten Darstellungen auf den Keksen. Hierfür wird vor dem Backen eine Form aus Holz, Metall oder einer Teigrolle in den Teig gedrückt.

Sortiert man die Kekse anhand ihrer Motive, kann man die Nikolausgeschichte darstellen. Da der Heilige Nikolaus der Schutzpatron der Seefahrer ist und hoch zu Ross von Tür zu Tür ritt, um die Geschenke zu verteilen, findet man zum Beispiel Schiffe, Pferde und Maultiere auf den Plätzchen wieder. Außerdem gibt es noch viele weitere Abbildungen auf den Weihnachtskeksen, die typischerweise Belgien, den Niederlanden oder Deutschland zuzuordnen sind, etwa Bauernhäuser oder Windmühlen.

Früher seltenes Luxusgut, heute auf jedem Keksteller in der Weihnachtszeit

Da bis ins 20. Jahrhundert Gewürze Luxusgut waren und für viele Menschen kaum bezahlbar, war der Spekulatius lange eine besonders edle Weihnachtsdelikatesse. Heutzutage wird die würzige Leckerei industriell und in unterschiedlichen Qualitätsstufen hergestellt. So gibt es zum Beispiel Abweichungen in der Dicke des Gebäcks. In der Regel sind feinere Produkte dünner und somit besonders knackig.

Am bekanntesten ist der Gewürzspekulatius

Neben dem Gewürzspekulatius, der nicht nur nach den typischen weihnachtlichen Gewürzen schmeckt, sondern auch einen wunderbar winterlichen Duft auf die Kaffeetafel zaubert, gibt es noch zwei weitere, etwas unbekanntere Spekulatiussorten:

  • Der Butter-Spekulatius kommt ohne Gewürze aus, wird aber dafür mit einer Extraportion Butter gebacken.
  • Für die Herstellung des Mandel-Spekulatius wird unter anderem Mandelmehl verarbeitet und der Boden des Plätzchens in Mandelsplitter getaucht.

Selbstgemacht schmeckt doch am besten!

Wer mag, kann die Plätzchen ganz leicht selbst herstellen. Besonders praktisch: In der Backwaren-Abteilung gibt es bereits fertige Spekulatius-Gewürzmischungen aus Nelken, Zimt, Kardamom, Muskat oder Anis. Da kann fast nichts mehr schiefgehen.

Man kann auch sein persönliches Spekulatius-Gewürz herstellen und in kleineren Gewürzläden und Feinkostgeschäften auf die Suche nach erlesenen Aromen gehen. Aber aufgepasst: Beim Kauf von Zimt sollte immer Ceylon-Zimt gewählt werden. Cassiazimt ist zwar billiger, doch aufgrund seines Gehaltes an Cumarin gesundheitlich bedenklich.

Um auch die eigenen Kekse mit den schönen Motiven versehen zu können, gibt es spezielle Formen, Nudelhölzer, Kekswalzen oder –stempel für den Hausgebrauch.

… und ab in die Keksdose

Fertige Spekulatius sollten am besten in einer luftdicht verschlossenen Dose aufbewahrt werden. Damit der Spekulatius nicht weich wird, sollten möglichst keine weiteren Plätzchen wie Makronen oder Ochsenaugen in die Dose kommen. So hat man noch einige Wochen Freude an der knackigen Winterleckerei.(Sie)

Stand: Dezember 2021

  • 500 g Mehl
  • 2 TL Backpulver
  • 200 g Zucker
  • 200 g Butter
  • 2 Eier
  • 50 g gemahlene Mandeln
  • 1 Paket Spekulatiusgewürz

Alle Zutaten in eine Schüssel geben und mit dem Handrührgerät zu einem knetbaren Teig vermengen. Danach den Teig etwa eine Stunde kaltstellen.

Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen und mit einer Kekswalze oder Spekulatiusformen die beliebten Motive in den Teig pressen. Fertige Plätzchen auf Backpapier legen.

Den Backofen auf 180 Grad Umluft oder 200 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Plätzchen auf der mittleren Schiene, etwa zehn bis zwölf Minuten backen.

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