Eine Person sitzt vor einem Bildschirm und einer Tastatur und zeigt mit dem Finger auf ein abstraktes E-Mail-Symbol.

De-Mail – Konkurrenz für den Briefkasten

Ob Wohngeldantrag, Steuerbescheide, Schadensmeldung bei der Versicherung oder Gehaltsabrechnungen – mit einer De-Mail-Adresse können vertrauliche Dokumente verschlüsselt und nachweisbar versendet werden.

De- …was?

Unter De-MailÖffnet sich in einem neuen Fenster versteht man eine auf der E-Mail-Technik beruhende Möglichkeit Nachrichten und Dokumente vertraulich, schnell und nachweisbar über das Internet zu versenden oder zu empfangen – vergleichbar mit der Briefpost.

De-Mail-Nutzer kommunizieren dabei über ein geschlossenes System. Das bedeutet, von einer De-Mail-Adresse aus können nur Nachrichten an andere De-Mail-Adressen versendet werden. Zudem findet die Kommunikation datenverschlüsselt statt, sodass Mails nicht von Dritten auf ihrem Weg durch das Netz mitgelesen werden können.

Der Versand und der Erhalt von De-Mails ist, ähnlich wie bei einem Einsendeschreiben und Rückschein mit der Briefpost, nachweisbar, sodass Nachrichten nicht verloren gehen können und überprüfbar den Empfänger erreichen.

Damit ein Identitätsklau ausgeschlossen werden kann, wird für die Einrichtung eines De-Mail-Postfachs zunächst die Identität des Nutzers überprüft. Somit kann sichergestellt werden, dass die Kommunikation zwischen zwei identifizierten De-Mail-Nutzern stattfindet. De-Mail-Empfänger könne sich zudem vom Anbieter auch den Namen und die Adresse eines Absenders geben lassen.

De-Mail gilt als zudem als eine rechtsverbindliche, elektronische Kommunikation mit öffentlichen Stellen und ist sogar im sogenannten De-Mail-GesetzÖffnet sich in einem neuen Fenster festgeschrieben.

Wie kann ich den Dienst nutzen?

Um De-Mail nutzen zu können, ist also zunächst die Registrierung bei einem vom Bundesamt für Sicherheit (BSI) zugelassenen De-Mail-Anbieter nötig. Eine Liste der Anbieter findet man zum Beispiel auf der WebsiteÖffnet sich in einem neuen Fenster des BSI. Hierfür müssen interessierten Personen ihren Namen, den Geburtsort, das Geburtsdatum sowie ihre Anschrift mittels eines amtlichen Lichtbildausweises oder eines elektronischen Identitätsnachweises (bei Verwendung des elektronischen Personalausweises) bei einem vom De-Mail-Anbieter beauftragten Stelle belegen. Unternehmen, die einen De-Mail-Account nutzten möchten, müssen Angaben unter anderem über den Firmensitz oder die Vertretungsorgane mittels spezieller, dies beweisender Dokumente vorlegen.

Nach der erfolgreichen Registrierung bekommt der Nutzer die Zugangsdaten zu einer De-Mail-Adresse, die sich immer aus dem Vor- und Nachnamen, der De-Mail-Kennzeichnung und dem Markennamen des De-Mail-Anbieters zusammensetzt, zum Beispiel: Max.Mustermann@Anbietername.de-mail.de. Es ist auch möglich ein Pseudonym in der E-Mailadresse zu verwenden, allerdings muss dieses aber als solches mit dem vorangestellten Präfix „pn_“ kenntlich gemacht werden: pn_fantasiename@Anbietername.de-mail.com.

De-Mail als zweite E-Mail-Adresse

Bei einer De-Mail-Adresse können nur Nachrichten an andere De-Mail-Adressen verschickt oder von diesen erhalten werden. Daher wird es für Nutzer unumgänglich sein, auch weiterhin noch eine herkömmliche E-Mail-Adresse zu verwenden. Allerdings besteht die Möglichkeit, das De-Mail-Postfach in einer klassischen E-Mail-Anwendung wie etwa Outlook zu integrieren.

Was kostet die De-Mail-Adresse?

Beim Versand einer De-Mail wird ein Entgelt fällig, allerdings ist dieser Betrag meist geringer als das Briefporto. Dennoch variieren die Preise für die De-Mail je nach Anbieter. Manchmal gibt es auch Gratis-Kontingente oder Flatrates. Hier lohnt es sich die Anbieterpreise zu vergleichen, bevor man einen Account einrichtet.

Eintrag ins De-Mail-Adressen-Verzeichnis

Für die De-Mail-Adressen gibt es ein Verzeichnis, ähnlich wie das Telefonbuch, in dem man seine De-Mail-Adresse mit Namen und Anschrift eintragen lassen kann. Dies ist aber kein Muss. Einsicht in dieses Verzeichnis haben nur andere Nutzer einer De-Mail-Adresse.

(Sie)

Stand: Februar 2023